Venus 2015 – Ein etwas anderer Blickwinkel…

Nach 2012, 2013 und 2014 sollte dies meine vierte Venus in Folge werden. Auch wenn die Venus 2016 mein persönliches Highlight eigentlich werden sollte, so sollten sich meine Planungen Anfang September doch komplett ändern, als die Venus über Borgmeier Public Relations einen Helfer für die Venus 2015 suchte und ich mich, ohne festen Glauben ausgewählt zu werden, bewarb. Mit diesem Schritt sollte ein Abenteuer beginnen, dass ich wohl nie wieder vergessen werde. Und Ende September stand es dann auch fest… Ich sollte der Helfer auf der Venus 2015 sein! An dieser Stelle beginnt mein Bericht, um genauer zu sein, ein paar Wochen später…

Einen Tag, bevor die Venus losging, reiste ich dieses Jahr erst an und ich war überrascht, dass sich meine Aufregung über diese Chance in Grenzen hielt. Ganz im Gegenteil, ich war die Ruhe in Person und ich bin mir sicher, dass sich das meine Freunde in den Wochen zuvor auch gewünscht hätten. Doch dann, kurz vor den heiligen Hallen, setzte die Nervosität ein. Ich fragte mich immer wieder, mit wem ich es denn zu tun bekommen würde. Aber eines war mir klar: Keine der Damen, mit denen ich in den nächsten Tagen in Kontakt kommen würde, würde ich auch nur ansatzweise kennen. In der Amateurerotikbranche kenne ich mich Null aus, trotz der letzten drei Jahre, in denen ich auf der Venus war. Nur wenige Namen waren mir ein Begriff und der Vorteil, es als neutrale Person angehen zu können, ohne Fananstalten, begann nun doch an meinen Nerven zu nagen. Doch die Nervosität musste ich einfach vergessen. Erhobenen Hauptes und völlig selbstbewusst betrat ich die Vorhalle, wollte mit zielsicherem Gang auf den Pressecounter zusteuern um dann mit kräftigen Worten nach meiner Kontaktperson fragen.

Stattdessen kratzte ich die Kurve nach rechts, die Treppe runter: Jacke abgeben… Ja Entschuldigung, aber dafür könnte später keine Zeit mehr sein… Nächster Anlauf, Treppe hoch, den Weg zum Pressecounter fest im Blick und die Spannung stieg. Ich näherte mich dem Counter, blieb vor einer dort platzierten Dame stehen und wartete bis sie Zeit hatte und aufsah. Nun gab es kein zurück mehr: Ich nannte meinen Namen und den Grund meines Erscheinens. Plötzlich überrollte mich eine Welle des Lächelns, der Freude. Sie wusste sofort wer ich war, logisch, sie gehörte auch zur Agentur Borgmeier. Nach ein paar Sekunden stellte sie mich auch meiner Kontaktperson vor und wir hatten kurz Zeit das Gröbste zu klären. Falls ich Fragen haben sollte, könnte ich immer vorbeischauen und sie stellen, sie seien für mich da. In dem Erstkontakt wurde mir auch meine Akkreditierung ausgehändigt. Da sie aber leider viel mit der Presse noch zu tun hatten, war der Erstkontakt nicht allzu lang. Es dauerte aber nicht lange, da wurde mir der Verantwortliche meiner Station vorgestellt, die der StarWalk sein sollte. Bis zu diesem Zeitpunkt war meine Nervosität weg. Sie wurde von der Freundlichkeitswelle einfach so davongespült, doch kam nun wieder. Vor meinem direkten Vorgesetzten musste ich gleich von Anfang an einen guten Eindruck machen. Wir wurden uns einander vorgestellt und so lernte ich Mike kennen. Mike wirkte beschäftigt, mit nicht sehr viel Zeit aber war doch sehr freundlich und locker zu mir. Wir wechselten ein paar Worte, klärten alles Notwendige ab, wann ich denn bei ihm erscheinen soll, und schon trennten sich unsere Wege wieder.

Nachdem nun ein wenig Ruhe wieder rein kam, schaute ich mir meinen Ausweis ein wenig genauer an und stellte etwas fest: Mein Name war falsch! Und nicht einfach nur falsch, sondern so falsch geschrieben, dass er noch für den Lacher des Wochenendes sorgen sollte. Statt Uwe Griebsch war ich plötzlich Uwe Grabsch. Einen passenderen Künstlernamen für einen Praktikanten auf der Venus hätte es nun wirklich nicht geben können…

 

 

 

 

 

 

 

 

Dann war es auch soweit… Die Eröffnung verfolgte ich zwar, jedoch sah ich nicht sehr viel, da mir dann doch ein trockener Platz lieber war als, wie die Fotografen, im inzwischen eingesetzten Nieselregen zu stehen. Mir wurden zwar die ersten drei Stunden frei gegeben, doch meiner Neugier, wer denn alles in diesem Jahr am StarWalk vertreten war, gab ich dennoch nach. Was mir sofort auffiel: Er hatte sich extrem verändert! Es waren nicht mehr zwei lange Reihen sondern ein Kreis und er war um Welten kleiner als in den Jahren zuvor. Des Rätels Lösung fand ich beim späteren Rundgang heraus, denn in diesem Jahr waren einige der Amateurportale wie MyDirtyHobby vor Ort und somit traf man die Mädels eher dort als am StarWalk an. Als ich mich nun neugierig umschaute entdeckte Mike mich auch gleich, nahm mich flink an seine Seite und stellte mir die erste Dame auch gleich vor mit dem Hintergrund, dass sie später mit mir die Vorstellungsrunde am StarWalk machen sollte. Sie wurde mir als Doro vorgestellt und es dauerte nicht lange, da kam die Frage auf, wie offen ich eigentlich dem Thema Sex gegenüberstünde. Ich hätte auf die Frage nicht mit „Relativ offen eigentlich…“ antworten sollen, denn im nächsten Atemzug folgte die Frage „Wolltest Du schon einmal ein Sklave sein?“ … jedoch nicht von Doro sondern von Mike. Hätte ich mir Doro in dem Moment genauer angeschaut, hätte mir das leuchten in ihren Augen sicher einen Hinweis gegeben, auf was er hinaus wollte. Beide gaben mir aber die drei Stunden zum Überlegen Zeit und ich machte mich auf den Weg zum Rundgang.

Die drei Stunden waren zwar noch nicht um, doch ich konnte nicht anders und so machte mich auf den Weg zum Starwalk. Ich wollte endlich meine Arbeit aufnehmen. So meldete ich mich bei Doro und wir begannen bei einigen Damen die schon da waren mit der Vorstellung, bis plötzlich mein Handy klingelte. Es war der Pressecounter…

Der Berliner Kurier hätte gern ein Interview mit mir. Ich stimmte zu und die beiden Jungs kamen zum StarWalk. Ich wurde so einiges schlüssiges gefragt, jedoch nahm dann das Interview plötzlich einen etwas eigenartigen Weg. Denn sie lenkten mich zu gewissen Aussagen, die im Grossen und Ganzen so mit der Venus oder meinem Auftrag hier nur wenig zu tun hatten. Und meine Ahnung sollte sich einen Tag später auch schon bestätigen… So war nur noch davon die Rede, dass ich Praktikant sei und mich wohl schon darauf freuen würde die Frauen intim massieren zu dürfen. Ähm… … … das habe ich so zwar nicht gesagt, war aber eine bessere Schlagzeile offenbar als meine realistische Beschreibung, wie ich an diesen Posten gekommen bin. Im Anschluss folgte dann noch ein etwa 30 Sekunden Interview mit der BILD Daily, dass es meines Wissens jedoch nie zu sehen gab.

Nachdem ich diese Pressetermine hinter mich gebracht hatte, ging die Vorstellungsrunde weiter und zwar mit einer kleinen Herausforderung. Wir hatten zwei englischsprachige Gäste dabei und bei allen von uns war das Englisch nicht das Beste, mir inklusive. Doch mit meinem gebrochenen Englisch konnten wir den beiden erklären, warum und für was ich da war. Nun aber mal in Reihenfolge die Damen, für die ich die nächsten vier Tage verantwortlich war: Lola Taylor, Mareen Deluxe, Busty Kat, Doro-HotBlondie, Satine Sparks, Mel Fire, Lara-Jolie, Ariana-Love, HotSvenja mit TonyEvil, Latex-Lucy, Lena Heart und Ceetzie. Habe ich jemanden vergessen? Ich hoffe nicht, wenn ja, dann bitte ich vielmals um Entschuldigung.

Nun stellen sich vielleicht einige die Frage, was nun konkret meine Aufgaben waren. Das kann ich euch gern sagen: Ich war sozusagen für das Wohlbefinden der Damen verantwortlich, wenn sie also was zu Essen oder trinken brauchten, dieses zu besorgen, wenn irgendwas allgemein aus dem Messebüro benötigt wurde, bei Shows von ihnen drauf zu achten das die Männer einen gewissen Respektabstand behalten, am Stand als auch an unserer kleinen Showbühne und ihnen natürlich schmerzende Beine, Füße und Nacken zu ersparen durch Massagen. Das hört sich im ersten Moment nicht nach viel an, doch ist im ganzen Paket gesehen schon ein Fulltime-Job.

Und dann konnte es auch schon losgehen. Nach kurzer Zeit durfte ich auch schon das erste Mal ins Messebüro, was holen gehen, und konnte mich dort auch gleichzeitig vorstellen, wobei auch dort schon so gut wie alle von mir wussten. Offensichtlich war ein Praktikant auf der Venus eine Besonderheit. Der erste Tag verlief dann recht ruhig. Von Mike wurde ich langsam aber sicher in meine Aufgaben eingewiesen, zudem gab er mir zahlreiche Hinweise auf was alles zu achten ist. Nebenbei bekam ich noch eine weitere Aufgabe zugeteilt: Wir hatten am StarWalk auch offizielle Autogrammstunden, unter anderem von den Gesichtern der Venus Mia Julia und Micaela Schäfer. Für diese Autogrammstunden hatte ich Sorge zu tragen, dass jeweils genügend Autogrammkarten vor Ort waren und natürlich auch Eddings. Am Abend war Mike dann so zufrieden mit mir, das er mich für die nächsten Tage gern auch noch gehabt hätte, wir aber nicht wussten, ob noch andere Stationen vorgesehen waren. Noch am gleichen Abend klärte ich das ab und es war sogar so angedacht, dass ich dort vor Ort bleiben sollte. Perfekt!

Der Freitag ging für mich natürlich vor dem Einlass schon los. Autogrammkarten sichten ob genügend für die offiziellen Autogrammstunden da sind, Kaffee und Croissants holen für die Damen, die ebenfalls schon so früh eintrafen, und Vorbereitungen im Allgemeinen zu treffen, wie Stühle von den Tischen nehmen… Ansonsten war es der gleiche Ablauf wie am Tag zuvor, nur das ich jetzt schon von Anfang an Bescheid wusste und genug Selbstvertrauen hatte um eventuell auftretende Probleme zu lösen. Am Nachmittag bekam ich dann auch noch die zusätzliche Aufgabe an der Showbühne darauf zu achten, dass die Herren mit ihren Kameras nicht hochkletterten und ein wenig Abstand hielten. Es war für mich die Generalprobe für den Samstag, denn mir war klar, dass der Samstag der wohl härteste Tag überhaupt wird: Hauptbesuchertag! Doch vorher bekam ich noch den einen oder anderen kleinen Hinweis von Mike mit auf den Weg und auch der Kontakt zu den Damen wurde besser. Man könnte sagen, wir wurden langsam warm miteinander. Es reichten oft nur Blicke, damit ich merkte, wo ich gebraucht wurde. Und dieses blinde Verständnis war für Samstag auch notwendig.

 

 

 

 

 

 

 

 

Und der Samstag sollte das versprechen, was ich mir gedacht hatte: Schon morgens, als ich noch schnell was zwischendurch draussen erledigen sollte, standen vier lange Schlangen an, mehrere hundert Meter auf dem Messevorplatz. Später erfuhren wird, dass sogar zweimal ein Einlasstop herrschte. Drinnen hatten wir alle Hände voll zu tun, alle Stände und die Showbühne im Auge zu behalten, und natürlich noch die Vorbereitungen für offiziellen Autogrammstunden bei uns zu treffen. Zum Glück war ich diesmal nicht alleine. Ich unterstützte Mike damit alles glatt lief. Das es an diesem Tag das eine oder andere Problem mit Besuchern oder Presse auftrat, war leider nicht zu verhindern. Doch es gab auch unterhaltsame Begebenheiten…

So ereignete es sich, dass mich zwei junge Männer ansprachen, weil sie mich angeblich kennen würden. Ich schaute sie verwirrt an und dachte schon aus dem Zeitungsbericht. Nein, sie verwechselten mich mit einem YouTuber, der mir nicht mal ähnlich sah. Wobei ich glaube, dass sie mich trollen wollten…

Die zweite erheiternde Szene ereignete sich am Freitag, als Mike mich plötzlich zu einem Nachbarstand ranwinkte und mir eine der spanischen Pornoparty Girls vorstellte. Sie könne kaum noch laufen und bräuchte eine Fußmassage. Ich legte los und sogleich vernahm ich ein erlösendes aufstöhnen. Sie war regelrecht begeistert. Das bekamen natürlich die Besucher mit, vorallem da sie keinen Slip an hatte, und umringten uns. Schnell fand sich noch ein Herr, der ihr auch den zweiten Fuß massierte und schon war sie im siebten Himmel. Sie war so sehr davon begeistert, dass sie uns beide am Liebsten hätte heiraten wollen…

Eine kleine Überraschung hatte Mike aber noch für mich und die war ihm gelungen. Am Nachmittag holte er plötzlich alle StarWalk Damen auf die Showbühne und stellte mich kurz den Besuchern, die gerade davor waren, vor und überreichte mir eine Karte für die Party am Abend. Damit hatte ich nicht gerechnet. Blöd war nur: Ich hatte mir schon längst eine Karte gekauft. Ich war natürlich so fair und sagte ihm das auch Backstage und gab sie ihm zurück. Er hatte aber trotzdem noch eine Bedingung, dass ich nicht nur in Jeans und T-Shirt dort auftauche. Also bin ich eine Stunde vor Schluss der Venus ins Hotel gedüst, habe mich fertig gemacht und bin dann mit Mareen Deluxe auf die Party gefahren, die so nett war und mich mitgenommen hat.

Alle die schon einmal Sonntags auf der Venus waren, wissen, dass erstens die Damen nicht so zeitig kommen und zweitens auch nicht mehr so frisch aussehen wie noch am Donnerstag. Ja, dass liegt an der Samstagsparty, aber auch an den drei Messetagen zuvor. Auch wenn die letzten Tage ihren Tribut forderten, gerade in den letzten Stunden, so brachten wir dennoch den Sonntag hinter uns…

Doch diesmal passierte mir etwas zum Ende hin, was mir noch nie auf einer Venus passiert ist: Ich wollte nicht, dass es schon zu Ende war. Ich konnte mich einfach nicht trennen von dem Team, dass ich vier Tage lang begleiten durfte. Wir machten noch so gut es ging ein paar Gruppenfotos, wobei wir die viel früher hätten machen sollen, und verabschiedeten uns. Alle bedankten sich bei mir und ich bekam nur herzliche Worte zu hören und das machte mich schon ein wenig stolz, dass ich diesen Megahelferjob mit einer so kurzen Einarbeitungszeit, so super hinbekommen habe. Ich verabschiedete mich natürlich auch am Pressecounter und im Messebüro. Überall sah ich nur strahlende Gesichter immer wenn ich auftauchte und immer wurde mir überall sofort geholfen, wenn es die Möglichkeit gab. Das größte Geschenk was mir Mike aber machen konnte war, dass er mich herzlichst eingeladen hat auch nächstes Jahr wieder Helfer bei ihm sein zu dürfen. Und dann nicht mehr als Praktikant, sondern als richtiger Helfer! Danke dafür noch einmal.

Zuletzt möchte ich noch ein paar persönliche Worte über meine Vorbereitung auf diese Aufgabe loswerden: Mir war die Komplexität und der Umfang ungefähr klar, der mich erwartete und so war mir auch klar, dass es ein gewisses Zusammenspiel zwischen den Damen und mir geben muss. Daher war mein Plan am ersten Tag das Kennenlernen voneinander hinzubekommen, am zweiten Tag die Abläufe und das Verständnis zwischen den Damen und mir festigen, so dass am Samstag alles passen würde. Und der Sonntag dazu da war um das ganze sacken zu lassen, und um noch einmal alles zu geben was notwendig war. Das dies allerdings so gut und wirklich perfekt nach meinem Plan funktionierte, dass hätte ich nicht gedacht. Klar, es gibt noch einige Dinge, die ich im kommenden Jahr besser machen sollte, aber für das erste Mal war nicht nur ich, sondern auch der Rest des Teams glücklich. Nun saß ich am Sonntagabend in meinem Hotelzimmer, schaute aus dem Fenster und konnte das erste Mal so richtig alles von mir fallen lassen. Das Problem war: Ich begann einige der Damen schon zu vermissen, das war der Punkt wo ich mir eingestehen musste, dass es wohl doch nicht nur ein Auftrag war, den man neutral ausführt und gut, sondern das schon so was wie ein freundschaftliches Verhältnis entstand und mit einigen von ihnen habe ich heute noch Kontakt. Aber alle habe ich gleich am nächsten Tag, als ich nach Hause kam, auf meine Facebookseite genommen, damit ich mitbekomme, was sie so alles erleben werden, bevor ich sie im nächsten Jahr wieder sehe,… auf der Venus 2016!

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